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Die Schaufenstergalerie SCHRAF zeigt eine neue, ortsspezifische Erweiterung des Werkzyklus I was there and I did nothing... der Künstlerin Kerstin Bennier.

Die Installation wurde in Zusammenarbeit mit Kuratorin Marlies Schöck speziell für die Schaufenster vor der Feinkost Mild in der Grazer Stubenberggasse entwickelt und bringt die Themen Erinnerung, Verantwortung und kollektives Trauma in den Alltag des öffentlichen Raums.

Ausgangspunkt ist eine persönliche Erfahrung der Künstlerin während der verheerenden australischen Buschbrände 2020. Umgeben von Rauch und Evakuierungen, erlebte Bennier einen Moment der Sprachlosigkeit und Passivität – „ein seltsamer tatenloser Zustand“. Der Titel der Arbeit formuliert eine Selbstanklage, die zugleich universelle Fragen aufwirft: Was bedeutet es, Zeug:in zu sein? Und was heißt es, nichts zu tun – oder nichts tun zu können?

Mit Zeitungspapier und schwarzer Tusche erzeugt die Arbeit eine Textur, die an verbranntes Material erinnert – Asche als Symbol für Zerstörung, aber auch für Wandel und sedimentierte Geschichte.
Wie dunkler Schnee legt sie sich über die Installation, die sich in Bild, Objekt, Textfragmenten und Licht entfaltet.

In Bennier’s Werkzyklus wird Asche zum poetischen Material einer Ökologie der Katastrophe – und zum Spiegel eines kritischen Bewusstseins im Anthropozän.

Kuratiert von Marlies Schöck